Für viele von Ihnen ist die Volksfürsorge ein fester Bestandteil Ihrer Berufsbiografie. Doch die Geschichte des Unternehmens, das Ihre Betriebsrente begründet hat, ist tief in den Wechselfällen des 20. Jahrhunderts verwurzelt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 stand die Volksfürsorge, wie so viele deutsche Institutionen, vor den Trümmern ihrer Existenz – nicht nur materiell, sondern auch ideell. Der Neubeginn war ein Kraftakt, getragen von alten Werten und neuen Hoffnungen.
Die Nationalsozialisten hatten die gewerkschaftlich-genossenschaftliche Volksfürsorge bereits am 2. Mai 1933 „gleichgeschaltet“ und enteignet. Vermögenswerte wurden in das Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront (DAF) überführt. Die ursprünglichen Gründer und Vorstände wie Otto Streine wurden entlassen. An ihre Stelle traten NS-nahe Funktionäre wie Diedrich Pollmann und Rudolf Kratochwill, die das Unternehmen im Sinne des Regimes führten.
Am Ende des Krieges war die Lage katastrophal. Das Hamburger Hauptverwaltungsgebäude an der Alster war durch Bombenangriffe schwer beschädigt. Mit dem Verbot der DAF durch die Alliierten wurde auch das Gemeinschaftswerk aufgelöst und das verbliebene Vermögen der Volksfürsorge beschlagnahmt und unter alliierte Treuhandverwaltung gestellt.
Der Wiederaufbau nach 1945 war eine immense Herausforderung. Bereits am 1. Oktober 1945 nahm die Volksfürsorge ihre Tätigkeit unter schwierigen Bedingungen wieder auf. Männer der ersten Stunde, wie der 1933 entlassene Vorstand Emil Thiele, kehrten zurück, um das Unternehmen auf seinen ursprünglichen sozialen und genossenschaftlichen Grundlagen neu zu errichten.
Dieser Neustart war eng mit dem Wiederaufleben der freien Gewerkschaften und der Konsumgenossenschaften verbunden. Ab 1949 wurde die Volksfürsorge mit starker Unterstützung des neu gegründeten Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) neu organisiert. Sie wurde zu einem zentralen Baustein der sogenannten DGB-Gemeinwirtschaft – einem Netzwerk von Unternehmen, das den Arbeitnehmern wirtschaftliche Teilhabe und soziale Sicherheit bieten sollte.
In dieser Zeit des Aufbruchs entstanden auch die Grundlagen für viele Ihrer heutigen Rentenansprüche. Die Volksfürsorge schuf in den Nachkriegsjahren innovative Systeme der betrieblichen Altersversorgung:
Diese Versorgungswerke waren Ausdruck des sozialen Selbstverständnisses der "neuen" Volksfürsorge und sicherten den Mitarbeitern eine für die damalige Zeit vorbildliche Altersabsicherung.
Der Wiederaufbau der Volksfürsorge nach 1945 war mehr als nur der Neubeginn eines Unternehmens; es war die Wiederbelebung einer sozialen Idee. Die damals geschaffenen Versorgungswerke wie das BVW sind bis heute die Grundlage vieler Rentenansprüche. Die Komplexität dieser alten Regelwerke führt jedoch oft zu Fragen, insbesondere bei der Rentenanpassung. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Rente korrekt berechnet wird, oder die Details Ihrer Zusage verstehen möchten, kann eine professionelle Beratung durch eine spezialisierte Fachanwaltskanzlei wie die ARBEITSRECHTSKANZLEI CREMON Klarheit schaffen. Fordern Sie die Transparenz ein, die auf diesem historischen Fundament beruht!

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