Die betriebliche Altersversorgung (bAV) der Volksfürsorge, gegründet 1912 als gewerkschaftlich-genossenschaftliche Versicherung, stellt ein prägendes Beispiel für die Entwicklung der sozialen Absicherung in Deutschland dar. Ursprünglich von Pionieren wie Adolph von Elm, Carl Legien und Theodor Leipart mit dem Ziel einer „Roten Volksversicherung“ ins Leben gerufen, bot sie über Jahrzehnte hinweg umfassende Versorgungsleistungen für ihre Belegschaft. Dieses Whitepaper beleuchtet die historischen Zusagen, die daraus resultierenden Herausforderungen nach Unternehmensübernahmen und die rechtlichen Auseinandersetzungen, die für Betriebsrentner und Rechtsnachfolger von hoher Relevanz sind.
Das Kernproblem der Volksfürsorge bAV liegt im Spannungsfeld zwischen langfristigen, werthaltigen Versorgungszusagen und den wirtschaftlichen Interessen der Rechtsnachfolger, insbesondere der Generali Deutschland AG und später der Run-off-Plattform Viridium Gruppe.
Die Herausforderungen manifestieren sich in mehreren Punkten:
Der primäre Lösungsansatz zur Klärung der Streitigkeiten war der gerichtliche Weg, der in einer Serie von Urteilen des Bundesarbeitsgerichts (BAG) in den Jahren 2018 und 2019 mündete.
Die zentralen rechtlichen Argumente und Entscheidungen waren:
Die BAG-Rechtsprechung brachte entscheidende Vorteile und Nutzen für die betroffenen Betriebsrentner:
Die Rechtsprechung des BAG liefert konkrete Fallstudien zur Wirksamkeit der juristischen Lösungsansätze. Hier einige zentrale Entscheidungen:
Die Geschichte der Volksfürsorge bAV ist ein Lehrstück über die Verbindlichkeit langfristiger Versorgungszusagen. Die wegweisenden Urteile des Bundesarbeitsgerichts haben die Rechte Tausender Betriebsrentner gestärkt und klargestellt, dass wirtschaftliche Optimierungsstrategien eines Konzerns nicht ohne Weiteres über Jahrzehnte gewachsene und vertraglich zugesicherte Versorgungsansprüche aushebeln können.
Für die Zukunft ergeben sich folgende Perspektiven:
Die Causa Volksfürsorge/Generali unterstreicht die Notwendigkeit transparenter Regelungen und die Bedeutung des Vertrauensschutzes für eine nachhaltig funktionierende betriebliche Altersversorgung.
Dieses Whitepaper basiert auf den zur Verfügung gestellten Dokumenten, die insbesondere historische Unternehmensdaten, Satzungen von Versorgungseinrichtungen und eine umfassende Sammlung von Urteilen des Bundesarbeitsgerichts umfassen.
Wichtige Referenzurteile:
Historische und regulatorische Grundlagen:

Made in RapidWeaver